Heinrich Heine - Zitate

Deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist. (* 13. Dezember 1797;  17. Februar 1856)


Advokaten, die Bratenwender der Gesetze, die so lange die Gesetze wenden und anwenden, bis ein Braten für sie abfällt.


Alle kräftigen Menschen lieben das Leben.


Aufopferung eigener Interessen ist ein Talent, das den Priestern der Liebe ebenso abgeht wie den sündigen Laien.


Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.


Blamier mich nicht, mein schönes Kind,

und grüß mich nicht unter den Linden;

wenn wir nachher zu Hause sind,

wird sich schon alles finden.


Das Leben ist eine Krankheit, die ganze Welt ein Lazarett, und der Tod ist unser Arzt.


Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.


Der Knecht singt gern ein Freiheitslied des Abends in der Schenke.


Der Patriotismus des Deutschen besteht darin, dass sein Herz enger wird, dass es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, dass er das Fremdländische hasst, dass er nicht Weltbürger, nicht Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will.


Der Teufel, der Adel und die Jesuiten existieren nur so lange, wie man an sie glaubt.


Die Handlungen eines Furchtsamen, wie die eines Genies, liegen außerhalb aller Berechnungen.


Die Herrlichkeit der Welt ist immer adäquat der Herrlichkeit des Geistes, der sich betrachtet. Der Gute findet hier sein Paradies, der Schlechte genießt schon hier seine Hölle.


Die Werke des Geistes sind ewig feststehend, aber die Kritik ist etwas Wandelbares. Sie geht hervor aus den Ansichten der Zeit.


Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.


Eine geheime Vorliebe für das, wofür wir einstmals gekämpft und gelitten, bleibt immer in unserem Herzen.


Eine schöne Hand ziert den ganzen Menschen.


Ein Kluger bemerkt alles. Ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.


Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.


Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt.


In der kleinen Brust eines Menschen kann sich gar viel Elend verstecken.


In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet,

wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist;

er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender.

Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen.


Ja, man muss seinen Feinden verzeihen, aber nicht eher, als bis sie gehängt worden.


Jeder Zoll, den die Menschheit weiterrückt, kostet Ströme Blutes.


Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter.


Lebt das Wort, so wird es von Zwergen getragen; ist das Wort tot, so können es keine Riesen aufrechterhalten.


Paris ist eigentlich Frankreich. Dieses ist nur die umliegende Gegend von Paris.


So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen.


Unser Sommer ist nur ein grün angestrichener Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten will.


Was Prügel sind, weiß jeder; was Liebe ist, hat noch niemand herausgefunden.


Weit impertinenter noch als durch Worte offenbart sich durch das Lächeln eines Menschen seiner Seele tiefste Frechheit.


Wenn es den Kaiser juckt, so müssen die Völker sich kratzen.


Wer nicht so weit geht, wie sein Gefühl ihn treibt und sein Verstand ihm erlaubt, ist ein Dummkopf.


Wer nie im Leben töricht war, ein Weiser war er nimmer.