BGE - Nominal- und Realeinkommen

Herr Werner weist in seinem Buch darauf hin, dass Geld in der Volkswirtschaft als Nominaleinkommen bezeichnet wird, und Ware als Realeinkommen. Gleichzeitig macht Herr Werner damit aber den Fehler, den Begriff „Nominaleinkommen“, oder das, was dahinter steht, falsch zu interpretieren, in dem er dem Begriff einen realen Wert zumisst. Es hat aber keinen realen Wert, ansonsten wäre es nämlich ein reales Einkommen, also ein Realeinkommen. Es hat schon seinen Grund, dass die Volkswirte Geld eben nicht als „real“ einstufen. Erhält man Ware für eine Leistung, ist das ein Realeinkommen, also ein reales Einkommen. Ein richtiges, ein echtes Einkommen. Geld ist kein reales Einkommen, also kein richtiges, kein echtes Einkommen.

 

Geld ist nur ein Fetzen Papier, auf dem eine Zahl steht, eine Nummer, daher nominal. Mit dieser Zahl erhält der Papierfetzen, auf dem die Zahl steht, je was für eine Zahl es ist, einen Nennwert. Man benennt einen Wert für diesen Papierfetzen. Das heißt aber nicht, dass dieser Papierfetzen einen echten Wert hat. Überhaupt nicht. Den (nominalen) Wert bekommt dieser Papierfetzen nur, weil wir, nach der nominalen Nennwertfestlegung, daran glauben, dass wir damit in den nächsten Supermarkt gehen können, um uns damit etwas Reales zu kaufen. Diese benannte Zahl, die ja nominal auf etwas stehen muss, also auf Papier, gibt es statt dem wirklichem, dem realen Einkommen, da es für einen Arbeitgeber oder Auftraggeber viel zu kompliziert wäre, dem Arbeitnehmer oder Auftragnehmer das reale Einkommen, was dieser eigentlich in Wirklichkeit benötigt, auszuzahlen. Daher wird nur ein nominaler Fetzen Papier verteilt, den wir zwar auch, um es uns verständlicher zu machen, Einkommen nennen, der aber eigentlich kein Einkommen ist, sondern nur ein Versprechen, dass wir uns dafür etwas Reales (unser echtes Einkommen) im Supermarkt, bei der Tankstelle, im Klamottenladen, usw., eintauschen können. Es ist eigentlich ein „Nominales-Papierstück-statt-des-Einkommens“, ein Ersatz für das Einkommen. Dieser Fetzen Papier hat keinen eigenen Wert, sondern zeigt nur auf, wie viel Einkommen wir uns, für die Leistung, die wir selbst erbracht haben, eintauschen können. Daher ist dieses „Nominales-Papierstück-statt-des-Einkommens“ auch als ein BGE nicht zu gebrauchen.

 

Die große Sauerei bei dem jetzigen System ist eigentlich, dass wir unsere Arbeitszeit, gemäß Angestelltenvertrag, ordnungsgemäß abgeleistet haben, und dann sagt der Chef zu uns: „Hier habt ihr einen Fetzen Papier, besorgt euch euer Einkommen in eurer Freizeit selbst; aber bitte außerhalb der Arbeitszeit.“ Wir haben fleißig gearbeitet, müssen dann aber, außerhalb unserer Arbeitszeit, im Supermarkt an der Kasse Schlange stehen, damit wir unser Einkommen endlich erhalten.

 

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Die Fremdversorgungsgesellschaft ist keine neue Erfindung, auch wenn sie sich erst in der Neuzeit zu 100% in eine Fremdversorgungsgesellschaft gewandelt hat. Und auch wenn die ersten Münzen wohl im 7. Jahrhundert v. Chr. geschlagen wurden, war selbst im Mittelalter Geld in Form von Münzen knapp und vieles wurde einfach getauscht. Da wo Geld, als zusätzliches Zwischenglied der Kette, ins Spiel kam, wurde dieses Tauschen nur einfacher, da man etwas hatte, was leicht zu transportieren war und mit dem man tauschen konnte, da jeder dieses Geld akzeptierte. Es wurde akzeptiert, weil das Geld aus wirklich wertvollem Material bestand, aus Gold, Silber oder Kupfer.

 

Damals hatte das Geld seinen Wert durch das Material, aus dem es geschaffen wurde. Schummelte ein Fürst bei der Geldprägung und ließ billiges Material untermischen, verlor das Geld seinen Wert, sobald die Schummelei herauskam. Im Sprachgebrauch hießen diese Münzen „untergewichtig“.

 

Was belegt, dass schon damals Geld an sich keinen Wert hatte, sondern nur das Material, aus dem es bestand.

 

Somit hilft uns Geld, ohne entsprechende Leistung, auch nicht weiter. Wir brauchen kein Geld, sondern Brot. Also muss jemand Brot backen, bereit sein es zu transportieren und in einem Laden zu verkaufen. 

 

Geld ist nur das Mittel, um einen Tausch zu erleichtern. Stellen wir selbst Rasenmäher her, können wir nicht mit einem Rasenmäher in den Supermarkt gehen, um diesen gegen Lebensmittel einzutauschen, da irgendwann auch der letzte Angestellte dort einen Rasenmäher hat. Anderseits hilft es uns wenig, wenn wir einen Rasenmäher haben, und der Supermarkt bietet nur noch BGE an, sprich, kein Bäcker hat Brot gebacken, oder kein Bauer ein Schwein gezüchtet.

 

Und sollten vielleicht genügend Bauern Schweine gezüchtet haben, war vielleicht niemand bereit, diese in einem Schlachthof zu schlachten. Oder wenn es auch genügend Menschen gegeben hat, die trotz BGE bereit waren Schweine im Schlachthof zu schlachten, hilft es uns nicht weiter, wenn niemand bereit ist, den Schlachthof hygienisch zu reinigen. 

 

Wir benötigen Leistung. Und die Leistungskette muss, z.B. vom Schweinezüchter bis zur Tiefkühltruhe im Supermarkt, lückenlos sein. Fehlt nur ein Glied, z.B. die Person, die einen Schlachthof hygienisch reinigt, gibt es kein Fleisch auf den Teller.

 

Da nützt es uns auch nichts, wenn alle fleißig sein wollen, und alle in Natur arbeiten möchten, und Schweine züchten werden.

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