Warum ist die AfD so erfolgreich?

 

Jörg Urban von der AfD-Sachsen hat es auf X das Erfolgsrezept der AfD selbst offen gelegt. Und er ist der Ansicht, dass jede Partei diesem Rezept folgen muss, um Erfolg zu haben, und er hat sich darüber amüsiert, dass die anderen Parteien genau dieses eben nicht machen:

 

 

Polarisieren.

 

Polarisieren heißt, die Gesellschaft zu den gegenüberliegenden Polen zu treiben, sie also zu spalten, sodass es keine Mitte mehr gibt. In der Mitte ist dann gar nichts mehr, an den beiden Polen alles.

 

Und eine gespaltene Gesellschaft kann nicht mehr miteinander reden, nicht diskutieren, sondern sich noch anbrüllen. Was die Spaltung vertieft.

 

Darum ist für die AfD auch alles, was die Regierung macht, immer gleich ein riesiger Skandal.

 

Die Coronamaßnahmen sind für die AfD alle ein Skandal gewesen. Und da, nach Corona, die Regierung selbst festgestellt hat, dass einige Maßnahmen übertrieben und überflüssig gewesen waren, brüllt die AfD: „Skandal, wir hatten recht.“

 

Dabei hatte die AfD nur in wenigen Fällen recht, und die Regierung konnte gar nicht alles richtig gemacht haben, da es für diese Pandemie keine Blaupause gab. Auch das RKI konnte nur, nach bestem Wissen und Gewissen, Vermutungen anstellen, da es eben keine Blaupause dafür gab und die letzte verheerende Pandemie, die Deutschland (und andere Länder) getroffen hat, die spanische Grippe, schon mehr als hundert Jahre her ist.

 

 

Die Impfungen haben Leben gerettet, das ist erwiesen. Trotzdem reitet man auf Nebenwirkungen herum, wobei die Zahl von schweren Nebenwirkungen überschaubar ist.

 

Früher starben auch schon Menschen in jüngeren Jahren. Seit Corona wird jeder Mensch, der irgendwie in jungen Jahren stirbt, in den sozialen Netzwerken verbreitet, sodass man das Gefühl bekommt, dass jetzt viel mehr Menschen in jungen Jahren sterben als vorher. Aber das Gefühl entsteht nur durch die massenhafte Verbreitung in den sozialen Netzwerken.

 

Das RKI lernt aus den Fehlern der Pandemie, aber eine Partei, die alle Maßnahmen als Schikane bezeichnet hat, macht sich lächerlich, wenn sie bei vielleicht 20 oder 30 % der Maßnahmen recht hatte, bei den anderen 70 bis 80 Prozent aber unrecht (was aufzeigt, wie ihre Fehlerquote gewesen wäre, wenn sie während der Pandemie an der Regierung gewesen wäre), dann aber laut von einem Coronaskandal spricht.

 

Man verurteilt von der Leyen, da sie für die EU, als es noch viel zu wenig Impfstoffe gegeben hat und man nicht wusste, wann dieser ausreichend produziert werden kann, nach dem AfD-Motto „wir zuerst“, sich für die EU Kontingente, die noch nicht lieferbar waren, sicherte.

 

 

Man verurteilt Jens Spahn, da dieser, als es keine Masken mehr auf dem Weltmarkt gab, da jeder Staat nach Masken brüllte, aber über 90 % der Maskenproduktion in China saß, diese Lieferkette aber gerissen war, da China, wegen eine 0-Covid-Politik, die Häfen dicht machte und keine

 

Masken in die Welt gingen, jede Quelle anzapfte, die ihm Masken versprach. Das zu einer Zeit, als selbst in Krankenhäusern, für die OP, Maske ein Mangel drohte.

 

Niemand wusste, wann die Lieferketten wieder funktionierten, aber Jens Spahn wird, ganz besonders von der AfD, in die Pfanne gehauen, weil dieser in dieser Notsituation nach jedem Strohhalm griff, den man ihm anbot.

 

Die AfD hätte wohl, wäre sie in der Regierung gewesen, keinen dieser Schritte gemacht. Und es hätten dann viele Masken gefehlt, was der AfD egal gewesen wäre, weil sie einfach, was falsch gewesen wäre, das getan hätte, was sie sowieso getan hat, die Masken als wirkungslos darzustellen, was nicht stimmt.

 

 

Aber genau das alles in den sozialen Netzwerken rauf und runter zu verbreiten, schafft Emotionen gegen die Regierung, für die AfD. Nach dem Motto von Weidels Aussage und Urbans Erkenntnissen (siehe oben).

 

Warum leugnet die AfD den weitestgehend von Menschen verursachten Klimawandel und hat den jetzigen Klimawandel in ihrem letzten Wahlprogramm als natürlich und harmlos dargestellt?

 

Die Antwort ist einfach. Jeder Klimaschutzmaßnahme kostet Geld. Man kann also, indem man den weitestgehend von Menschen gemachten Klimawandel leugnet, jeder Maßnahme, die für den Bürger eine Einschränkung bedeutet, als eine angebliche Schikane an den Bürger verteufeln.

 

 

Man kann damit polarisieren, die Bevölkerung spalten, sie aufhetzen. Und da die AfD-Funktionäre das im Netz in Massen machen, kommt die Erkenntnis von Gustave Le Bon zum Tragen, dessen Buch „Psychologie der Massen“ schon Joseph Goebbels studiert haben soll und seine Propaganda für die NSDAP entsprechend ausgelegt ist.

 

 

Habecks Klimagesetz war kein gutes Gesetz. So ein Gesetz war und ist wichtig, aber die Ausführung, die Habeck brachte, war zu undurchdacht, nicht zu schaffen.

 

Und was machte die AfD? Sie zeigte nicht die Fehler des Gesetzes auf und forderte Nachbesserung, gerne auch mit Unterstützung der AfD. Nein, sie lehnte stattdessen das Gesetz in Bausch und Bogen ab, weil sie den weitestgehend von Menschen gemachten Klimawandel genau deshalb leugnet. Um keine Gesetze mittragen zu müssen, die der Bevölkerung Einschnitte abverlangt. Die AfD agiert wie eine Sekte. Sie versprach und verspricht das Paradies auf Erden für die deutsche Bevölkerung, ohne dass diese dafür irgendwelche Einschnitte, Kosten usw. ertragen muss. Sollte die AfD irgendwann doch mal regieren und der Klimawandel überrollt uns dann, wird die AfD den früheren Regierungen die Schuld dafür geben, da diese zu wenig getan hat. Dass sie aber alle Maßnahmen abgelehnt hat, da nach ihrer Ansicht es diesen weitestgehend von Menschen gemachten Klimawandel gar nicht geben würde, wird dann nicht nur verschwiegen, sondern, sollte jemand so etwas behaupten, auch als Lüge verunglimpft werden. Es geht der AfD nicht um eine bessere Zukunft, sondern nur darum, die Regierung schlecht zu reden, um selbst die Macht zu erringen. Das aber nur der Macht wegen.

 

 Auch die Auftritte von AfD-Abgeordneten im Bundestag am Rednerpult ist für die AfD nicht dazu da, um sich im Parlament Gehör zu verschaffen. Die AfD benutzt den Bundestag und das Rednerpult nur als Bühne, damit ihre Reden in den sozialen Medien verbreitet werden. Ihre Schimpfkanonaden, ohne dass na klar dann die sachlichen Erwiderungen der anderen Parteien, die die AfD-Reden als reine Schimpfkanonaden entlarven, auch zeigen. Und wenn wer z.B. auf X nur dazu da ist, Weidels Hetzreden, gut zusammengeschnitten zu verbreiten, ohne dann selbst auf sachlicher Erwiderungen, egal ob positiv oder negativ, zu reagieren, ist nicht bei X, um zu diskutieren, sondern, um Propaganda zu verbreiten. Da ist die Vermutung sogar groß, dass hinter einem scheinbar privaten Account die AfD sogar selbst steckt. Bzw., wenn jemand nur Hetzreden von Weidel verbreitet und von keinem anderen AfD-Redner, sogar da Büro von Weidel hinter diesem Account steckt.

 

Warum jubelt die AfD JD Vance zu, der während der letzten Münchner Sicherheitskonferenz den Europäern vorwarf, die Meinungsfreiheit einzuschränken, da sie keinen Populismus zulassen will.

 

Vance hält seine Lügen, z.B. seine Diffamierung von Haitianern, die in einer Ortschaft in den USA leben und angeblich die örtlichen Hunde und Katzen gegessen haben sollen, als, wie nannte er es doch dann, einfach eine Geschichte, die man im Wahlkampf ruhig bringen darf, wenn man die Lüge verbreitet, dass die Haitianer die Hunde und Katzen der Ortschaft gegessen hätten.

 

Das sollte, nach seiner Ansicht, erlaubt sein. Lügen sollte erlaubt sein.

 

 

Und die AfD-Blase fragt bei Kritik zu einem Verbot von Lügen, wer nimmt sich das Recht heraus, zu bestimmen, was eine Lüge ist?

 

Eigentlich weiß doch jeder, wann er lügt. Und wenn jemand meint, er dürfe lügen, nur weil man ihm das nicht nachweisen kann, dann dreht er den alten römischen Rechtsgrundsatz (in dubio pro reo) in der Aussage in der Gestalt um, dass er behauptet, „ich darf jede Lüge bringen, solange man mir nicht nachweisen kann, dass ich lüge.“

 

Alle lügen irgendwann mal, niemand ist immer ehrlich. Man hat sich irgendwie verrannt und versucht durch eine Lüge wieder herauszukommen. Das ist nicht richtig, aber ab und zu macht man das. Das ist aber längst nicht das, was einige als grundsätzliches Recht ansehen, nämlich absichtlich, ständig zu lügen. Mit Lügen ganz bewusst manipulieren zu wollen. Eine Doktrin, der Putin nachgeht, Trump, und auch die AfD.

 

 

Und wenn man erwischt wird, spielt man das Opfer, so wie Trump es nach seiner Verurteilung im Schweigegeldprozess machte, und jetzt auch Le Pen, die bei sich kein Fehlverhalten erkennen kann. Und das, obwohl es Belege gibt, dass sie Gelder aus der EU für die Parteimitarbeiter in der EU eben nicht nur für diese, sondern auch für ihre Mitarbeiter in Paris benutzt hat (um Parteigelder für andere Dinge aufzusparen). Sie meint, das wäre legitim. Aber die Regeln der EU sehen und sahen das immer anders.

 

 

Und alle Parteien vom rechten Rand in Europa schimpfen gegen das Gerichtsurteil, auch die AfD. Dabei erfinden sie eine eigene Begründung für das Urteil. Worum es im Prozess ging, was Le Pen sich zuschulden hat kommen lassen, darüber geht man stillschweigend hinweg.

 

„Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.“

 

„Wir haben Erfolg, weil wir polarisieren, die Gesellschaft also spalten. Und die anderen Parteien sind einfach zu blöd, das auch zu machen.“

 

Ist eine Gesellschaft aber erst einmal zu den gegenseitigen Polen getrieben, ist sie so extrem gespalten, ist keine liberale Demokratie mehr möglich, denn niemand will mehr miteinander sachlich reden. Was gerade die AfD-Fans bereits heutzutage nicht wollen, wie man oft genug erlebt, da sie nur in der Lage sind, dumme Sprüche als Antwort zu bringen.

 

Das ist das Ziel von Trump, von Putin, von Le Pen, usw. - Und eben auch von der AfD.

 

 

Und daher ist die AfD verfassungsfeindlich und muss verboten werden.

 

Noch einmal, Alice Weidel, Jörg Urban - und auch viele andere AfD-Funktionäre - haben es selbst zugegeben, worum es ihnen geht und dass sie bereit sind, (fast) jedes Mittel dafür einzusetzen. Und Gustave Le Bon hat die Rezeptur für den Erfolg aufgezeigt.

 

 

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