Die AfD instrumentalisiert den Anschlag in Magdeburg schon fast diabolisch

 

Der Anschlag von Magdeburg ist ein schlimmes Verbrechen, gerichtet gegen die Menschen hier im Lande. Gegen unsere Gesellschaft.

 

Aber es war kein islamistischer Anschlag, wie die AfD und ihre Fangemeinde es versucht darzustellen. Es war kein Anschlag von jemandem, der unsere Lebensart ändern will – ausgenommen von der Tatsache, dass der Täter, geflüchtet 2006 aus Saudi-Arabien, eine schleichende Islamisierung in diesem Lande kritisierte, und dieses verhindern wollte.

 

 

Er stand dem Programm der AfD nahe und den Aussagen von Elon Musk. Er ist ein Arzt, der in unserer Gesellschaft integriert war. Er kam aus der intoleranten Gesellschaft Saudi-Arabiens, störte sich dann hier an der zu starken Toleranz gegenüber dem Islam, und wurde dann, auch von der AfD und ihren Parolen, radikalisiert.

 

Und was macht die AfD? Sie kürzt den Täter zu einem Flüchtling, zu einem Islamisten (was er nicht ist) ab.

 

Die angebliche Gedenkrede von Alice Weidel in Magdeburg hatte schon etwas Diabolisches an sich. Es war nur am Rande eine Gedenkrede an die Opfer, an deren Familien. Es war eine Rede gegen Flüchtlinge. Im Grunde gegen Ausländer allgemein.

 

Die angebliche Gedenkrede von Alice Weidel in Magdeburg hatte schon etwas Diabolisches an sich. Es war nur am Rande eine Gedenkrede an die Opfer, an deren Familien. Es war eine Rede gegen Flüchtlinge, im Grunde gegen Ausländer. Es war eine Rede „Deutschland den Deutschen“. Auch wenn sie das direkt nicht so sagte. Einer ihrer Fans machte das bei einem Fußballspiel deutlich, als der Stadionsprecher um eine stille Gedenkminute für die Opfer des Anschlages von Magdeburg und ihren Familien bat. Das ganze Stadion war still, bis jemand, und das war sicher ein AfD-Wähler, rief: „Deutschland den Deutschen.“

 

Die AfD kann so viel Kreide fressen, wie sie will, aber in weiten Teilen denkt sie genauso so. Auch wenn viele es leugnen.

 

Wie der Herr, so's Gescherr“, heißt es. Und der Herr kann was dafür, wie das Gescherr ist. Denn die, die so etwas brüllen (oder still denken) wählen nicht ohne Grund die AfD.

 

Und es dürfte vor der Bundestagswahl 2021 gewesen sein, als in der AfD die Parole ausgegeben worden war, dass man gewisse Worte, Sätze und sozusagen „Tonlagen“ nicht mehr von sich geben sollte, da man keine Wähler verprellen wollte.

 

Die AfD erklärte innerhalb der Partei also sehr deutlich: „Sagt nicht, was Ihr denkt. Sagt, womit Ihr glaubt, Wählerstimmen zu fangen.“

 

Und so sah auch vor drei Jahren ihr Wahlprogramm aus. Ein Programm, in dem die Partei, die nur mit Autokraten und Diktatoren kuschelt, angeblich mehr direkte Demokratie versprach. Wie lächerlich. Wie verlogen.

 

Und noch etwas passierte in der letzten Zeit.

 

Voller Anteilnahme gedachten AfD-Funktionäre im Netz, unter anderem auf „X“ an islamistische Anschläge, unter anderem an den Anschlag auf dem Breitscheidtplatz, vom 19.12.2016.

 

Das klingt voller Teilnahme, voller Empathie für die Opfer.

 

Aber dieselben Leute würden nie auf die Idee kommen, an den Mord an Walter Lübcke im Netz zu gedenken, an die Opfer der NSU-Morde, an die Opfer des Anschlages in Hanau. An den Anschlag in Halle am Jom Kippur 2019, bei dem ein Massaker in einer Synagoge geplant war, der aber scheiterte, und letztendlich „nur“ vier Menschen starben.

 

Die AfDler gedenken nie an die Opfer von Anschlägen auf Asylantenwohnheime. Viele in den neuen Bundesländern, aber auch in den alten Bundesländern. Lübeck, Hafenstraße 52, am 18. Januar 1996, bei dem 10 Menschen starben. 1996 – lange vor dem berühmt-berüchtigten Jahr 2015.

 

Oder was ist mit Rostock-Lichtenhagen, im sogenannten Sonnenblumenhaus, vom 22. August bis in die Nacht vom 25. auf den 26. August 1992. Letztendlich dauerte es drei Tage, bis die Polizei alles wieder in den Griff bekam. Dass niemand bei den Brandanschlägen, bei denen man Molotowcocktails durch die Fenster in Wohnungen und Treppenhäuser warf, verbrannt wurde, könnte man fast schon als ein Wunder bezeichnen.

 

In dem Haus wohnten keine Flüchtlinge, von denen man eine Unterwanderung unserer Kultur befürchtete. Es waren Vietnamesen. Arbeitskräfte, zurzeit der DDR ins Land geholt.

 

Kein Gedenken.

 

Schon damals, 1992, beschlich mich das Gefühl, dass viele aus der DDR gar keine liberale Gesellschaft gewollt haben, als sie 1989 auf die Straße gegangen sind. Sie wollten nur nicht mehr eingesperrt sein, reisen, wohin sie wollten. Und als sie das auch ab dem 09.11.1989 dürften, wollten sie diese auch bezahlen können.

 

Kommt die DM nicht nur mir, gehe ich zu ihr.“

 

Und heute brüllen viele, Freiheit. Meinen dabei aber Egoismus, wie in Zeiten von Corona.

 

Oder wenn es um Umwelt- und Klimaschutz geht.

 

Dabei war die DDR in der Sache frei, nicht die BRD. Die brachte schon in den 70ern des letzten Jahrhunderts Gesetze heraus, die viele heutzutage als linksgrünversiffte Politik diffamieren würden, und die auch die AfD als Sozialismus diffamieren würde.

 

Also ob die Ex-DDRler nicht mehr wissen, wie dreckig die DDR gewesen war, oder sie diesen Dreck einfach nur wieder haben wollen.

 

 

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