Klimaerwärmung für Anfänger

 

Der Klimawandel kommt, bzw. ist schon teilweise da. Einige leugnen ihn zwar immer noch, aber er kommt, was außer Zweifel steht.

 

Dann gibt es Leute, die behaupten, der Klimawandel kommt zwar, aber wir Menschen haben damit nichts zu tun, und bringen dabei entweder Halbwahrheiten von sich, die die Wahrheit verschleiern, oder sie leugnen einfach simples Schulwissen.

 

Hier einige Thesen von denen – und meine Erwiderung.

 

1. Der CO 2 Gehalt in der Atmosphäre ist viel zu gering, um Einfluss zu nehmen.

 

Der CO2 Gehalt in der Luft beträgt tatsächlich nur runde 0,04 % des Gasvorkommens, aber das ist nicht entscheidend.

 

Entscheidend ist die Veränderung in den letzten 150 Jahren, ausgelöst durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen, die den Anteil von (280-295 ppm auf 400 ppm erhöht hat. Eine Steigerung von 35-40 %. Das ist das Entscheidende.

 

Wie unwichtig die Masse zum Rest der Luft ist, kann sich auch mal im Winter mit einer Decke nach draußen legen, die 28 mm dick ist, oder mit einer, die 40 mm dick ist. Man wird den Unterschied spüren, obwohl die dicke der Decke, im Verhältnis zur Dicke der Atmosphäre, nicht einmal im Promillebereich dazustellen ist.

 

Wobei bei den CO2-Molekülen nicht die Dicke oder die Masse das Kriterium ist, sondern, je mehr Moleküle vorhanden sind, desto größer ist die Fläche der Gesamtoberfläche aller CO2-Moleküle zusammen, auf die die Strahlung, die von der Erdoberfläche, in einer anderen Wellenlänge als die Strahlung aus dem Weltraum zur Erde, fällt.

 

2. CO2 ist nicht der Auslöser des Klimawandels.

 

Wie Treibhausgase sich in der Atmosphäre auswirken, weiß man schon seit 100 Jahren. Was stimmt, ist, dass inzwischen auch Methan, was ein viel schlimmeres Treibhausgas ist, freigesetzt wird. Aber das geschieht durch Folge der Erwärmung durch CO2, z. B. durch das Auftauen von Permafrostböden. Dadurch wird der Klimawandel nur zusätzlich beschleunigt.

 

3. Der O2 Anteil hat sich schon früher verändert.

 

Stimmt, aber was heute in 150 Jahren passiert, hat früher viel länger gedauert. Weit länger als das 1.000-fache. Oft hat es Millionen von Jahren gedauert. Man sollte nicht vergessen, alleine die Dinos sind schon seit 65 Millionen Jahren ausgestorben und haben vorher 100 Millionen Jahren die Welt relativ beherrscht. Wenn wir in der Schule Erdgeschichte hatten, wurden die Jahreszahlen immer in Millionen-Schritten genannt, nicht, wie z. B. bei Alexander der Große, mit 333,  Issos große Keilerei.

 

Auch hat sich der CO2 Gehalt in den letzten 40.000 Jahren (bis eben auf die letzten 150 Jahre) relativ stabil bei 280-295 ppm gehalten.

 

4. 96-97 % des CO2 Gehaltes in der Atmosphäre ist natürlichen Ursprungs ,nur 3-4 % von Menschen freigesetzt.

 

Das stimmt, aber die 96-97 %, die natürlichen Ursprungs sind, bilden einen geschlossenen Kreislauf und haben über 40.000 Jahren den Anteil von CO2 in der Atmosphäre relativ konstant auf 280-300 ppm gehalten. Die 3-4 %, die dazugekommen sind, haben in bis heute auf runde 400 ppm erhöht.

 

Die Wälder speichern z. B. eine große Menge an CO2, aber das System ist nicht starr. Solange Bäume wachsen, speichern sie zusätzliches CO2. Sterben sie ab und verfaulen, geben sie das CO2 wieder ab. So lange die lebende Pflanzenmasse konstant ist, bleibt auch die gespeicherte Menge CO2 konstant. Aber es wechseln eben die einzelnen CO2-Moleküle.

 

5. Klimaveränderungen hat es immer schon gegeben, wird schon in der Schule gelehrt.

 

Stimmt, aber was verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass die Klimaveränderungen in der Erdgeschichte, wenn keine äußeren Einflüsse, wie Meteoriteneinschläge oder extreme Vulkanausbrüche stattfanden, viel langsamer vonstattengingen. Für die Temperaturveränderung, die wir seit 150 Jahren erleben, hat die Natur mehr als das Hundertfache der Zeit benötigt.

 

Statt also 150 Jahre 15.000 Jahre oder länger.

 

6. Eine höhere CO2 Konzentration würde den Pflanzenwuchs verbessern, wir könnten also bessere Ernten einfahren.

 

Stimmt – in der Theorie. Aber.

 

Wird durch die Klimaveränderung auch der Meeresspiegel steigen, wir werden nicht nur viel Anbaufläche verlieren, sondern auch viele Städte sind gerade an den Küsten und Flussmündungen entstanden. Und die Zeiten, in denen wir einfach unsere Bastmatte unter den Arm klemmen konnten, um den Wild, das weiter ins Landesinnere flüchtete, zu folgen, sind vorbei.

 

Des Weiteren werden durch höhere Temperaturen die Wetterbedingungen extremer. Auch das gab es schon vor 100.000 oder gar 10 Millionen Jahren, aber damals sah die Erdoberfläche auch anders aus. Wir reißen 1-2-mal im Jahr, durch Pflügen die Erdoberfläche auf, sodass, kommen Sturzregen, die fruchtbare Erde, weggespült wird. Außerdem wird es stärkere Dürreperioden geben.

 

Des Weiteren hat man inzwischen festgestellt, dass die Pflanzen durch eine höhere CO2-Konzentration zwar größer werden, aber nicht mehr Nährstoffe erzeugen, die wir hätten verwenden können.

 

7. Die Sonne hat einen viel größeren Einfluss auf das Klima als das CO2.

 

Stimmt. Wäre die Sonne weiter weg oder wäre Ihre Strahlungsaktivität schwächer, wäre es bei uns viel kälter. Im schlimmsten Fall wäre die Erde nur ein Eisen- und Steinklumpen mit einer Eiskruste. Wäre, im umgedrehten Fall, die Sonne dichter an der Erde oder wären ihre Sonnenstrahlen stärker, wäre es ein Eisen- und Steinklumpen, ohne Eis und Wasser.

 

Aber die Sonne schwankt mit ihrer Leistung nicht, ausgenommen den Aktivitätszyklen, die jeweils kurz über 11 Jahre dauern. Wenn die Sonne aber einen Einfluss auf den Klimawandel haben soll, müssten ihre Strahlen stärker oder eben schwächer werden; was nicht der Fall ist.

 

8. Man kann das Problem nicht alleine bewältigen, sondern nur global. Deutschland ist alleine zu klein.

 

Stimmt zwar, aber einerseits können wir nicht warten, bis alle bereit sind, und anderseits sind wir nicht die Einzigen, die was tun. Z. B. die Skandinavier sind in einigen Bereichen viel weiter als wir. Kopenhagen hat z. B. extra Fahrradstraßen angelegt. Dort wird der Wandel von einer Autostadt zu einer Fahrradstadt seit 10 Jahren durchgezogen. Und die Holländer haben nie begriffen, warum wir Deutschen so versessen auf das Auto sind.

 

9. Etwas gegen den Klimawandel tun, ist zu teuer.

 

Wer sich darüber beschwert, dass es Geld kosten wird, wenn wir etwas gegen den Klimawandel tun, der sollte sich klar darüber werden, dass es auch Geld kostet, wenn wir nichts tun. Denn im Allgemeinen ist es billiger einen Schaden zu vermeiden, als ihn im Nachhinein zu beheben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Margret Schönenberger Miller (Donnerstag, 14 Mai 2020 10:52)

    Hallo.
    Interessant!
    Auch ich werde mich weiterhin zu diesem Thema - nun auch mit Deiner Unterstützung - auf dem laufenden halten.
    Danke!