Ein BGE würde das Existenzminimum verhindern

Die Frage, die in einem Beitrag im

 

            "der Freitag"

 

 

gebracht wurde, ob durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen die Arbeitgeber aus der sozialen Verantwortung entlassen werden, ist falsch.

 

Die Frage muss lauten, ist ein BGE überhaupt sozial verantwortlich?

 

Was ist ein BGE überhaupt, und kann ein BGE das Existenzminimum sichern.

 

Die Antwort darauf ist ein klares "Nein".

 

Nur Lohn und ALG sichern ein Existenzminimum. Ein BGE kann es nicht.

 

Denn nur Lohn und ALG (das beim Arbeitenden abgezogen wird, um es als ALG dann zu verteilen), schaffen das Existenzminimum. Sie schaffen es, sie sind es nicht.

 

Ein Existenzminimum besteht z. B. aus den Grundnahrungsmitteln, einer Wohnung (mit Strom und Heizung), Kleidung.

 

Dazu benötigt man Lohn, denn Lohn erhält man, wenn man etwas geschaffen hat, was von der Gesellschaft benötigt wird, wie die Grundnahrungsmittel, oder auch, was die Gesellschaft meint, zu benötigen, wie z. B. die CD eines Sängers (wobei der Sänger dann eben auch so gut sein muss, dass man bereit ist, einen Teil der Leistung, die man selbst erschaffen hat, über seinen Lohn, abzugeben).

 

So schaffen wir es, dass das Existenzminimum erleistet wird, und es funktioniert, da die Wichtigkeit einer Leistung, die man selbst haben möchte, unten anfängt. Eine CD des Lieblingssängers schafft man sich erst an, wenn man satt ist und zu Hause warm hat.

 

Und da man nur dafür bezahlt bekommt, was andere in der Gesellschaft für notwendig erachten, sind wir, wenn wir nicht auf andere Art unser Existenzminimum erhalten können (z.B. Erbschaft), gezwungen, diese zu erleisten.

 

Sind wir nicht gezwungen, im Grunde für unser Existenzminimum (solange wir gesund sind und die entsprechende Arbeit vorhanden ist) zu arbeiten, werden auch Teile dieses Existenzminimums nicht geschaffen.

Aber nicht ein Lohn wäre unser Existenzminimum, sondern das, was wir damit dann einkaufen

 

Daher gilt Lohn, in Form von Geld ausbezahlt, auch nur als ein nominaler Lohn. Unseren realen Lohn erhalten wir dann im Supermarkt, beim Vermieter oder im Kaufhaus - in dem wir dafür unseren nominalen Lohn abgeben.

 

In dem oben genannten Beitrag (Link siehe oben) von Svenja Bauke Dobberstein, im Meinungsmedium „der Freitag“ vom 24.07.2017 steht:

 

Niemand wäre mehr gezwungen, eine Arbeit zu machen, die er nicht machen möchte. Wer das fraglich findet, sollte sich mal überlegen, ob er Arbeitszwang in unserer entwickelten Gesellschaft angemessen und zeitgemäß findet.

 

Nun gib es aber Tätigkeiten, die niemand gerne ausübt, die aber trotzdem getan werden müssen. Jeder kann mal zu Hause die ganze Familie an einem Samstag zusammentrommeln, und die Aufgaben verteilen, um das eigene Haus oder die eigene Wohnung zu reinigen. Bei der Arbeitsaufteilung werden alle versuchen sich vor der Arbeit, die sie am wenigsten mögen, drücken wollen. Und meistens wird es das Bad reinigen, mit Toiletten schrubben, sein.

 

Man kann also davon ausgehen, dass gerade diese Arbeit öffentlich, also für Geld, nur ausgeübt wird, wenn man diese Arbeit auch wirklich ausüben muss. Wir können auch andere Beispiele nehmen, aber da die meisten sich wohl vor gerade diese Arbeit drücken werden, bleiben wir einfach mal dabei.

 

Was würde bei unserem Existenzminimum passieren?

 

Wir würden keine Schweinezüchter mehr benötigen, selbst wenn, auch mit einem BGE, Menschen sich dafür begeistern könnten, wenn niemand mehr bereit ist, den Schlachthof hygienisch reinigt.

 

Wir würden keine Lokomotivführer benötigen, wenn niemand mehr bereit ist, die Waggons, inklusive der Zugtoiletten, zu reinigen.

 

Würden wir noch Ärzte benötigen?

 

Krankenhäuser?

 

Finanzamt? (Das wäre vielleicht ja sogar noch ein Vorteil, wenn kein Beamter mehr dort, weil niemand mehr die sanitären Anlagen reinigt, arbeiten möchte

 

Würden wir unser Kinder noch in die Schule lassen?

 

Und, und, und ... ... ... ...

 

Geld hat, aus sich selbst heraus, keinen eigenen Wert.

 

1 Euro ist eine Maßeinheit, wie ein 1 Kilo eine Maßeinheit ist.

 

Wir können weder ein Kilo essen, noch einen Euro.

 

Und 1.000 € ist eine Schuldverschreibung, auf etwas, was jemand erleistet haben muss. Eine Schuldverschreibung, hinter der aber kein eigener Wert steht, ist das, was man einen faulen Kredit nennt (siehe Finanzkrise 2008, an der wir immer noch knabbern).

 

Also, haben wir ein (einklagbares) Recht darauf, unser Existenzminimum zu erhalten, muss jemand eine (einklagbare) Pflicht haben, dieses Existenzminimum herzustellen, und zwar, auch wenn das auf verschiedene Leute aufgeteilt wird, mit jedem einzelnen Glied der jeweiligen Leistungskette.

 

Die Frage der prekären Arbeitsplätze, wie auch in dem Artikel erwähnt werden, ist ein anderes Thema, politisch lösbar, wenn man denn will, und hat mit der Frage eines BGE´s nichts zu tun.

 

Geld ist nominal, egal ob Lohn, ALG oder BGE.

 

 

Bei Lohn (bei dem die Arbeitslosenversicherung enthalten ist, wir unser Existenzminimum geschaffen. Bei einem BGE nicht.

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