Amerika first - Die ersten Tage

Im Grunde weiß ich nicht einmal, was mich mehr erschreckt. Das, was Trump, seit seiner Amtseinführung alles verbal von sich gegeben hat, das, was Trump seit seiner Amtseinführung alles beschlossen hat, oder die Erkenntnis, dass viele, .z.B. bei Facebook oder Google+ dieses auch noch beklatschen.

 

Schon der Anfang war ein Hammer. Da wird von den Medien darauf hingewiesen, dass bei Trumps Vereidigung weniger Besucher sich auf dem Platz vor dem Kolosseum eingefunden haben, und Trump beschimpft die entsprechenden Journalisten und Medienunternehmen als Lügner, und seine Beraterin meinte dann noch am nächsten Tag zynisch, man bringe eben „alternative Fakten“.

 

Da hätte sie auch sagen können, wir bringen eben Lügen, und erwarten, dass man diese als Wahrheit akzeptiert, bzw. man uns das Recht einräumt, da wir ja gewählt sind, Lügen zu bringen.

 

Es ist schon schlimm, dass man bei solch einer Lappalie so einen Aufriss macht (davon mal abgesehen, dass es ein Video mit einem Zeitraffer über die ganze Zeit der Vereidigung gibt, in dem man eindeutig sehen kann, dass es wirklich weniger Zuschauer bei Trumps Vereidigung waren, als bei Obama), aber, dass man der Presse eindeutig droht und verlangt, dass man eine eindeutige Lüge gefälligst als Wahrheit zu akzeptieren hat, erinnert doch schon an diktatorische Systeme, in denen der Präsident eben grundsätzlich recht hat, egal ob er nun recht hat oder nicht.

 

Dann die Entscheidung, dass Stephen Bannon in dem Nationalen Sicherheitsrat einen Sitz bekommt, und damit Zugang zu allen geheimen Unterlagen bekommt.

 

Stephen Bannon, der der Chef des rechten Nachrichtenportals „Breitband News“ war, der von sich selbst behauptet, ein Leninist zu sein, der den Staat, in der jetzigen Organisationsstruktur, vernichten will, so wie es Lenin mir Russland getan hat.

 

Stephen Bannon war auch der, der großspurig nach dem Wahlsieg geäußert hat, dass sie 50 Jahre regieren werden, und er meinte das ernst. Breitband News ist berühmt dafür, Lügen zu verbreiten, Meinungen zu manipulieren – ganz bewusst „Alternative Fakten“ zu veröffentlichen, um das ganze Volk zu manipulieren.

 

Und Trump machte ernsthaft den Vorschlag, die NYT zu übernehmen, und die Zeitung schließen zu lassen.

 

Auch das sind diktatorische Maßnahmen. Man versucht die Presse kalt zu stellen.

 

Trumps Rhetorik ist im Ausdruck anders als eines Putins oder einem Erdogans. Aber im Sinn gleicht er sich den an.

 

Sein Umgang mit den anderen Ländern, zeigt auch dass Trump das System der Politik noch nicht verstanden hat.

 

Wer auf seine Art und Weise ein „Amerika first“ haben will, verprellt sich alle ,und es birgt globale Gefahren.

 

Wir kennen es aus der Geschichte, was passiert, wenn Staaten für sich „wir zuerst“ in Anspruch nehmen.

 

  • Rom führte Krieg gegen Karthago ,Karthago führte Krieg gegen Rom.
  • Die Franken kämpften gegen die Alemannen.
  • Die Franken kämpften gegen die Sachsen.
  • Die Goten gegen Byzanz.
  • England gegen die Niederländer.
  • Preußen gegen Österreich.
  • Russland gegen das Osmanische Reich.
  • Napoleon gegen Russland, England und Österreich.
  • Preußen und Österreich gegen Dänemark.
  • Preußen gegen Österreich.
  • Preußen, mit Verbündete, gegen Frankreich.
  • Deutschland und Österreich gegen Frankreich, Russland, Groß Britannien und gegen wer weiß wen noch alles.
  • China gegen Japan.
  • Japan gegen China.
  • Japan gegen die USA.

 

Eigentlich alles Kriege sind aus dem Wunsch, dass ein Land zuerst kommt, entsprangen.

 

Und Trump gib sich Mühe, (fast) alle zu verprellen. Außer mit Putin. Aber auch das hat sogar eine gewisse Logik. (Darüber schreibe ich demnächst).

 

Aber er verscherzt es sich mit China, Japan, Kanada, Mexiko, der EU, Australien, Iran Libyen,  Ägypten und noch einigen anderen Ländern. Das hat schon was, denn er verscherzt es sich dabei auch mit Ländern und Organisationen, die eigentlich als Verbündete der USA gelten.

 

Und er ist erst ein paar Tage im Amt. Er ist ein schneller Elefant im Porzellanladen.

 

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