Informationskrieg im Internet

Wenn man sich in den letzten Monaten die Foren, in denen man sich über politischer Themen streitet, anschaute, konnte einem eigentlich nur schlecht werden.


Fakten, Vernunft, Argumente, alles absolute Seltenheit.


Behauptungen, Esoterik, auf eigene Anschauung bestehen, auch wenn man keine Argumente oder Fakten hatte, ist Standard geworden.


Bringt der Westen Informationen über die Ukraine, sind es auf jeden Fall Lügen. Lügen da die Wahrheit, ohne jeglichen Zweifel, die Medien aus Russland von sich geben. Auch wenn man die Wahrheit bei beiden Seiten nicht kontrollieren kann, lügt im Zweifel der Westen, und aus Russland kommt die Wahrheit.


Und die, die in dem Fall Ukraine die westliche Presse als Lügenpresse beschimpfen, beschimpfen die Organisatoren von PEGIDA, wenn auch die, die westliche Presse als Lügenpresse beschimpft. Man merke, man selbst darf zwar die Presse als Lügenpresse beschimpfen, tun es aber andere, die, wenn auch zu einem anderen Thema, eine andere Meinung als man selbst hat, ist es eine Beleidigung, wenn diese die deutsche Presse als Lügenpresse bezeichnen.


Die völkerrechtlich nicht vereinbarte Abspaltung der Krim wird, mit der Zersplitterung von Jugoslawien begründet. Auch dort hat der Kosovo sich von Serbien ab gespaltet. Obwohl dem Kosovo ein Recht auf Sezession nicht hatte, hatte es, gemäß Verfassung, ein Autonomiestatus, den die serbische Regierung, verfassungswidrig, einfach außer Kraft setzte, und die Einwohner des Kosovos, nur noch Bürger zweiter Klasse waren. Und der dann folgende friedliche Protest aus Kosovo, für eine Unabhängigkeit, - wie gesagt, nur der friedliche Protest, nicht der Vollzug – wurde mit brutaler Waffengewalt beantwortet.


Mein neigt immer mehr zu Vergleichen, um eine Position zu begründen, die einfach nichts miteinander zu tun haben.


Auch die PEGIDA-Organisatoren glänzen eher mit populistischen Behauptungen als mit Argumentationen. Allerdings ignorieren die PEGIDA-Gegner genauso die wirklichen Probleme, die in Zusammenhang von verschiedenen Kulturen und Religionen auch in Deutschland auftauchen.


Die Zahlen von den Zwangshochzeiten hier in Deutschland zeigen auf, dass nicht wenige Moslems dieses aktiv hier von ihren Kindern verlangen, und viele, die es nicht selbst von ihren Kindern fordern, es aber in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft dulden. Auf jeder Hochzeit kommen viele aus dem weitläufigen Familien- und Freundeskreis zusammen. Und viele kennen das Brautpaar zumindest gut genug, um zu wissen, ob das Brautpaar vor der Hochzeit zusammen war oder nicht. Viele werden somit wissend Gast einer Zwangshochzeit sein – und schweigen darüber. Und die Zahlen von Zwangshochzeiten sind erschreckend hoch in Deutschland.


Religionsfreiheit wird unter den Moslems weitläufig, auch in Deutschland, anders definiert, als es das Grundgesetz definiert. Zum Schaden derjenigen, die z.B. sich vom Islam abwenden wollen. Sich vom Islam abzuwenden, bedeutet für viele immer noch Blasphemie. Etwas, was laut Grundgesetz, nicht zulässig ist.


Das Grundgesetz gibt nicht der Religion (als Institution) alle Freiheiten, sondern das Grundgesetz gibt jedem einzelnen Menschen das Recht, sich die Religion, oder auch eben keine Religion, auszusuchen und entsprechend die Religion zu wechseln.


Es gibt also durchaus Probleme mit dem deutschen Recht, die aber, des lieben Friedenswillens, ignoriert werden. Zum Schaden der betroffenen Menschen.


Wer solche Probleme anspricht, dem unterstellt man Rassismus und rechtes Gedankengut.


Die, die blind gegen PEGIDA demonstrieren, interessieren sich nicht dafür. Sie leben geistig in einer heilen Welt und bestehen darauf, dass diese Welt auch so heil ist, wie sie sich vorstellen. Wer was anderes behauptet, wird diskreditiert. Zum Beispiel als Rechtsradikaler.


Und viele laufen bei Pediga mit, weil diese Organisation, die sicher eine rechtsnationale Organisation ist, ihnen eine Plattform gibt, während alle anderen sie ausgrenzen. Wo sollen sie denn aber hin, wenn sie von allen anderen ausgegrenzt werden. Wer diese Masse ausgrenzt, sie in die rechtsradikale Schmuddelecke schiebt, darf sich nicht wundern, wenn die Leute dann dort stehen.


Vor Kurzem wurde behauptet, man kann doch in Deutschland über Migrationsprobleme diskutieren. Als Beispiel wurde das Buch „Deutschland schafft sich ab“, von Thilo Sarrazin genannt.


Aber genau das Buch zeigt, dass eben nicht darüber diskutiert werden kann.


Thilo Sarrazin wurde Rassismus vorgeworfen, obwohl er in seinem Buch keine Rasse für schlechter, dümmer oder als minderwertiger erklärt hat als andere. Eigentlich ist Sarrazin nicht einmal auf eine Rasse eingegangen. Und alle, die Sarrazins Buch für richtig empfanden, oder zwar für provokativ übertrieben, aber nicht rassistisch, wurden auch als Rassisten dargestellt.


Und das nennt man dann: „Man kann doch über in Deutschland über Migrationsprobleme sprechen.“


In Foren ist es üblich geworden, eigene Meinungen zu vertreten, und zwar ohne Belege und Beweise zu bringen. Man begründet das oft auch gar nicht mehr. Es ist so, und damit basta. Dagegen zu sein, heißt, ein Idiot zu sein, keine Ahnung zu haben, die Zusammenhänge (die allerdings niemand erklären kann) nicht zu verstehen.


Es dreht sich zu oft um die Verteidigung einer Ideologie, einer Religion, nicht um die Verteidigung von Wissen, das man hat. Fakten werden sogar oft einfach ausgeblendet oder ignoriert.


Es spielt keine Rolle, ob Ukraine, Russland, Griechenland oder auch PEGIDA, die Politik verliert das Volk. Das Volk interessiert sich weitläufig eigentlich nur für die Aussagen, die die eigene Ideologie zementiert. Die Gegenseite will man gar nicht mehr hören, und wenn überhaupt, dann nur noch als Lügner zu bezeichnen.


Letztens hat doch tatsächlich bei Google+ jemand gefragt, wieso so viele sich über RT-Today beschweren. „Warum seht ihr das, wenn ihr es doch nur kritisiert?“

Auf die Frage, wie soll man wissen, was die, die eine andere politische Sicht haben, von sich geben, wenn man nur noch das sich ansieht, was man selbst für richtig hält, habe ich keine Antwort bekommen. Man sieht sich nur noch die „NACHRICHTEN“ an, die die eigene Ideologie vertreten, die man selbst für gut findet. Wahr ist, was man hören möchte. Lüge ist, was man nicht hören möchte.


Und letztendlich gibt die Regierung dieser Entwicklung Vorschub. Sie lügt zwar nicht so extrem, wie oft in den Foren behauptet wird, aber es ist auch Fakt, dass sie versucht, die Bevölkerung in vielen Dingen zu täuschen, um ihre Interessen durchzusetzen, wohl wissend, dass die Bevölkerung dazu kritisch steht.


Ein Beispiel dabei ist die ganze Diskussion über das TTIP, in dem man bewusst die Bevölkerung täuscht.


Außerdem zeigt sich immer mehr, dass die Politiker sich mit den wirklichen Problemen, die in diesem Land herrschen, nicht wirklich auseinandersetzen wollen, sprich eine Lösung dafür finden zu wollen.


Wie in meinem letzten Eintrag, dem von 25. Januar 2015, hingewiesen, müsste Deutschland (und die ganze EU) die nächsten 20-30 Jahre eisern sparen. Eisern sparen hieße, dass wir unsere Infrastruktur völlig in Grund und Boden sparen müssten, dass wir dann die nächsten 20-30 Jahre weiterhin jedes Jahr ein Investitionsdefizit von ca. 50 Mrd. Euro pro Jahr (alleine in Deutschland), hätten. Und das würde heißen, dass Brücken, die heutzutage marode sind, bis dahin einfach zusammengefallen sind. Straßen, die heutzutage Schlaglöcher haben, nur noch Feldwege sein werden, wie im Mittelalter.


Dass man unseren Politikern nicht mehr traut, hat die Regierung selbst verursacht. Sie sollte schnell ernsthaft wieder versuchen, Vertrauen aufzubauen. Das geht aber nicht, in dem man versucht, sich beim Volk anzubiedern, sondern, in dem man wirklich wieder ehrlich und aufrichtig gegenüber dem Volk sich verhält.


Selbst unsere Bundeskanzlerin hat das Problem, im Zusammenhang mit der Ukraine und Russland erkannt.Wie Frau Merkel festgestellt hat, hat Putin den Informationskrieg im Internet gewonnen. Egal was aus Russland kommt, man glaubt es. Egal was aus dem Westen kommt, man hält es für eine Lüge.


Wobei die Frage besteht, ob Frau Merkel auch verstanden hat, dass sie, und ihr Umgang mit dem Volk, ein Teil des Problemes ist.


Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Politiker langsam aber sicher merken, dass mit taktischen Lügen, verheimlichen von Dingen, und Verunglimpfung des Volkes, ihnen das Volk abhanden kommt. Wobei ein Sigmar Gabriel auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, mit seinem Hinweis, dass eine Diskussion über das TTIP in Deutschland schwierig ist, da die Deutschen reich und hysterisch seien, in beeindruckender Weise gezeigt hat, dass er sich selbst immer noch wichtiger nimmt, als die, die ihn gewählt haben.


Denn gerade bei Sigmar Gabriel sollte man nicht vergessen, wie kritisch er sich, bevor er Wirtschaftsminister wurde, über das TTIP geäußert hat.


Will man in Zukunft verhindern, dass ein Informationskrieg im Internet verloren wird, müssen unsere Politiker, und auch die einfachen User im Internet, umdenken. 



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