PEGIDA - Alle in die rechte Schmuddelecke zu schieben, wäre falsch.

Religionsfreiheit kann nicht sein, dass dort, wo eine Religion die Mehrheit der Gesellschaft repräsentiert, die entsprechenden Religionsführer, seien es Priester, Imame, Rabbiner oder sonst wer, oder auch die entsprechenden politischen Regierungen, allen anderen Religionen nicht die gleichen Rechte einräumen, wie ihrer Religion.


Toleranz einer Religion wird nicht nur dadurch definiert, ob Mitglieder einer Religion sich gegen Terrorismus aussprechen. Sondern die Toleranz einer Religion kommt schon da ins Stolpern, wo man Andersgläubigen geringere Rechte einräumt, oder Gläubigen, die sich der entsprechenden Religion abwenden möchten, sogar eine Strafe androht, die bis zur Todesstrafe gehen kann.


Wenn in Pakistan auf Blasphemie die Todesstrafe steht, und Blasphemie nur gegen den Islam möglich ist, sei es zum Beispiel dadurch, in dem man den islamischen Glauben ablegt, um zu einer anderen Religion, oder zu einer Nichtreligion, zu konvertieren, kann man nicht von einer toleranten Religion und von Religionsfreiheit sprechen. Nur weil man die dortigen Andersgläubigen, zumindest solange diese sich nicht von der wahren Religion abgewendet haben, „duldet“, kann man nicht von einer toleranten Religion sprechen.


Wenn in (auf) den Malediven 2007 ein Gesetz erlassen wurde, das, zum Jahresende, jeden maledivischen Staatsangehörigen, der kein Moslem ist, die Staatsangehörigkeit abspricht, und diese Ungläubigen ab dem 01.01.2008 damit staatenlos sind, dann kann man weder das als Religionsfreiheit noch diese Religion als tolerant bezeichnen.


Dass in Saudi Arabien der Besitz der Bibel unter Strafe steht, ist nicht tolerant, und erst recht keine Religionsfreiheit.


Und letztendlich kann man mehr oder weniger alle Staaten durchgehen, die islamisch geprägt sind. Ich will nicht verhehlen, dass das durchaus auch für andere Religionen zutrifft. Wie dem Hinduismus in Indien, der dort auch andere Religionen unterdrückt. Aber trotzdem lasse ich den hier außen vor.


Wenn jemand bei Google+ das alles, was ich hier (nur als Beispiel, Pakistan, Saudi Arabien und den Malediven) vorwerfe, als Kultur bezeichnet, und damit solches Vorgehen entschuldigt und meint, es hat nichts mit der islamischen Religion zu tun, ist das schon sehr befremdlich.


Befremdlich. Denn dann hätten auch wir auch das Recht, Blasphemie gegen das Christentum mit der Todesstrafe zu belegen. Immerhin war das auch einmal eine Tradition bei uns, und entsprechend Nichtchristen zu Staatenlosen zu erklären. Wohlgemerkt, dass habe ich nicht vor, aber wenn so etwas Kultur ist und nicht Religion, muss man sich fragen, warum dann nicht auch bei uns. Auch wir haben unsere kulturellen Wurzeln.


Ich gehe damit mit, wenn man behauptet, dass man eine Religion nicht nach einer kleinen Minderheit von „Fehlgeleiteten“ beurteilen soll, die die Welt durch ihren Terror in Atem hält. Möchte aber doch darauf hinweisen, dass auch der IS zumindest mal ihre Unterstützung aus reichen arabischen Staaten hatte, die wir durchaus als Freundesstaaten bezeichnen.


Aber genauso, wie man eine Religion grundsätzlich nicht nach den „Fehlgeleiteten“ bewerten sollte, kann man eine Religion nicht nach denen bewerten, die als kleine Minderheit in einem anderen Religionsland leben, und sich zwangsweise, um dort leben zu können, anpassen müssen.


Eine Religion ist so zu bewerten, wie sie sich dort auslebt, wo sie in der Mehrheit ist, und wie sie sich dort, wo sie sich ausleben kann, weil sie in der Überzahl ist, gegenüber Andersgläubigen, und gegenüber Gläubigen, die sich dieser Religion abwenden wollen, verhält.


Und da ist es die bittere Wahrheit, dass der Islam (wobei, wie gesagt, er dabei nicht die einzige Religion ist) dabei in einer Art und Weise auftritt, die ahnen lässt, was passiert, sollte er in einem Land, in dem er eine Minderheit stellt, die Mehrheit erlangen.


Es kommt dabei nicht darauf an, ob die Gefahr, der Mehrheitserlangung besteht oder nicht, sondern nur, was wäre, wenn. Etwas Intolerantes zu dulden, nur weil das Intolerante nur von einer kleinen Minderheit gelebt wird, ist der falsche Weg. Erst recht, wenn diese kleine Minderheit dann durchaus eine Parallelwelt lebt und dort teilweise ihre Gesetze anwendet, die gegen die Gesetze des Landes verstößt.


Man kann davon ausgehen, dass nur in einer Minderheit von islamischen Familien Zwangsehen üblich sind. Aber wenn man bedenkt, wie hoch die Zahl doch wohl ist, muss man davon ausgehen, dass selbst in den Familien, in denen keine Zwangsehen vorkommen, die dort Lebenden doch von Zwangshochzeiten wissen. Immerhin werden bei Hochzeiten immer viele Verwandte und Bekannte eingeladen. Und die meisten dürften das Brautpaar so gut kennen, um zu wissen, ob sie bereits vorher schon „zusammen“ waren, oder eben nicht. Oder ob vielleicht sogar Braut oder Bräutigam extra aus dem Heimatland, für diese Hochzeit, eingeflogen wurde.


Auch so etwas ist ein Verstoß gegen das zwingende Grundgesetz, und doch duldet man es, auch wenn man selbst eine Zwangshochzeit für die eigenen Kinder ablehnt.


Wenn somit ein großer Teil einer kleinen Minderheit bewusst sich an die Gesetze eines Landes nicht hält, und es wird geduldet, ist das nicht hinzunehmen.


Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun oder mit rechtem Gedankengut.


Die gleiche Frage stellt sich, wenn jemand aus einer, in Deutschland lebenden, islamischen Familie, sich vom Islam abwenden möchte. Egal jetzt ob zu einer anderen Religion oder zum Atheismus. Die Frage sei erlaubt, welche Probleme innerhalb der Familie und Verwandten, so wie unter den Freunden und Bekannten, bekommt diese Person. Gewalt fängt nicht erst bei einem Ehrenmord an.


Laut Grundgesetz heißt Religionsfreiheit auch, dass sich jeder seine Religion aussuchen kann und entsprechend konvertieren kann.


Im Islam heißt Religionsfreiheit, dass jeder seine Religion ausüben kann. Juden Christen, und was es sonst noch alles gibt, dürfen ihre Religion behalten (was in der Praxis oft anders aussieht), sie dürfen sogar zu einer anderen Religion konvertieren. Wer aber Moslem ist, hat Moslem zu bleiben. Er darf zwar seine Religion hinterfragen, aber sich davon abwenden darf er nicht. Und so sehen es auch die meisten Moslems, wenn sie von Religionsfreiheit sprechen. 


Religionsfreiheit heißt aber eben nicht nur, dass in einem Land jede Religion ausgeübt werden darf. Religionsfreiheit heißt auch, dass niemand dazu gezwungen werden darf, bei einer Religion zu bleiben, wenn er nicht mehr möchte. Man sollte daher schon genau nachfragen, wenn ein Moslem sagt, er wäre für Religionsfreiheit.


Es würde mich schon etwas beruhigen, wenn die, die einen anderen Glauben haben, und hier die Religionsfreiheit haben möchten, und sie auch gerne bekommen sollen, sie diese auch in ihren Familien geben. Was heißt, dass, sollte in ihrer Familie, in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis, sich jemand von dem entsprechenden Glauben abwenden, man dieses nicht als Blasphemie ansieht und die Person auch weiterhin als geliebte und gleichberechtigte Person in den Familien-, Verwandten- oder Bekanntenkreisen angesehen wird. Das ist meistens aber nicht gegeben. Auch in Deutschland nicht.


Auch in diesen Dingen sich nicht so zu verhalten, wie es das deutsche Gesetz, inklusive Grundgesetz, fordert, ist laut Gesetz ein Verbrechen.


Da solche Dinge nicht in der Verbrechensstatistik auftauchen, halte ich die Aussage, dass es unter Migranten nicht mehr Verbrechen als bei unter der deutschen Bevölkerung gibt, für nicht repräsentativ.


Wenn man behauptet, dass von 5% der Bevölkerung keine Gefahr der Islamisierung ausgeht, muss auch die Frage erlaubt sein, wie eine Richterin, mit der Begründung, die klagende Frau wusste ja bei der Eheschließung, was auf sie zukommen kann, da Schläge in der Ehe, in ihrem Kulturkreis, ja üblich sind, eine Schnellscheidung eines Ehepaares mit marokkanischen Wurzeln ablehnen konnte. Dass, nachdem das Urteil der Richterin publik wurde, deren Vorgesetzte ihre Entscheidung cancelten, beantwortet nicht die Frage, wie so ein Urteil erst einmal zustande gekommen ist.


Zu behaupten, es gäbe in der Justiz keine Islamisierung (zumindest ansatzweise), wird hier widerlegt. Und es gibt, wie wir wissen, noch andere juristische Entscheidungen, die zumindest zweifelhaft sind.


Unsere weltoffene Gesellschaft zeichnet sich nicht dadurch aus, dass wir das Ausleben anderer Kulturen und anderer Religionen in so einer Art akzeptieren, wie es gegen das Grundgesetz dieses Landes verstößt.


Akzeptieren wir dieses, oder schauen sogar einfach nur bewusst weg, schweigen uns aus und geben Menschen, die davon betroffen werden, nicht entsprechende Hilfestellung, weil wir ja fremde Kulturen und Religionen die gleichen Rechte einräumen wollen, wie wir unsere Kultur und Religion einräumen, sind wir nicht tolerant und weltoffen, sondern wir sind intolerant.

 

 

Toleranz kann nicht einseitig sein. Und wer Toleranz fordert, muss auch genauso tolerant sein. Wenn eine Seite Toleranz fordert, aber sich selbst nicht an diese Regel der Toleranz hält, oder (und) auch nicht an die Gesetze, die zu diesem Land gehören und die die Toleranz des Landes definieren, verdient diese Seite letztendlich auch keine Toleranz. Weil Intoleranz zu tolerieren, letztendlich selbst auch Intoleranz bedeutet.

 

Auch wenn die Wurzeln und die Organisatoren von Pegida eindeutig aus der rechten Szene kommen, halte ich es für falsch, die Massen, die dort mitlaufen, auch in die rechte Schmuddelecke zu stellen.


Die Frage, wo sollen sie denn hin, wenn sie von allen in die rechte Schmuddelecke gestellt werden, kann man ganz leicht beantworten. Sie schließen sich dort an, wo man ihnen zuhört.


Wie heißt es dort, es gibt Schnittstellen. Was nicht heißt, man ist bei allen Themen auf einen Nenner. Wenn andere Gruppierungen sich aber weigern, Schnittstellen zu sehen, wobei es Schnittstellen geben sollte, überlässt man sie dem rechten Mob. Niemand soll sich dann wundern, wenn eine Partei, die zumindest offiziell von allen abgelehnt wird, bei der nächsten Bundestagswahl, mit einem guten Ergebnis, in den Bundestagswahl kommt.


Wenn eine Linie von rechts nach links einen Meter lang ist, und alle versuchen, sich so weit wie möglich von den Rändern zu entfernen und drängen, von Jahr zu Jahr, immer mehr in der Mitte zusammen, wird der Freiraum an dem Rand immer größer.

 

Zwangsehen in Deutschland


Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend


Die Religionsfreiheit innerhalb des Islam

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