Steuerhinterziehung - Die deutsche Tea-Party meldet sich zu Wort

Am letzten Donnerstag wurde Uli Hoeneß in München, wegen Steuerhinterziehung von rund 28 Millionen Euro, zu 3,5 Jahren Haft verurteilt.

 

Viele streiten sich, ob die Haftstrafe zu hoch oder zu niedrig sei. Erschreckend sind aber einige Kommentare, die man im Internet findet. Dort verlangt man sinngemäß einen Freispruch, ja einige unterstellen Herrn Hoeneß sogar Mut für seine Steuerhinterziehung und klatschen ihm dafür Beifall.

 

Da kommen Kommentare, wie:

 

Hauptsache ein Opfer für die Masse gefunden über, dass man seinen Frust raus lassen kann. Anstatt es auf den Staat und die Lobbys zu lenken.

 

 

Ich hatte es neulich schon mal gesagt. Das Ungeziefer aus Berlin und Brüssel baut mit dem Geld sowieso nur Scheiße. Deswegen hat jeder Steuerhinterzieher meinen vollsten Respekt.

Anm. von mir: Dann sind wir schon mal zwei. Wer gesellt sich zu uns?

 

 

Geh mal in die Kneipe und trinke einen Schnaps.

Den bezahlst Du von dem Geld, was Du Dir verdient hast.

Wenn Du ihn ordnungsgemäß bezahlst, dann hast Du darauf entrichtet:

- Einkommensteuer

- Mehrwertsteuer

- Branntweinsteuer

Nun sag mir mal einer, die seien keine Räuber.

 

 

Steuerhinterziehung ist eines der wirksamsten Mittel, selbstherrlicher Staaten in die Knie zu zwingen. Danke Uli.

 

 

Die Schweiz ist schon lange kein sicherer Hafen mehr für Geldvermögen.Wer da nicht rechtzeitig begonnen hat zu diversifizieren, ist selber schuld.

 

 

Es geht mir auch weniger um Hoeneß. Aber ziviler Ungehorsam ist immer noch das wirksamste Mittel, einem Staat in den Hintern zu treten. Und Steuerhinterziehung gehört dazu.

 

 

Und damit lieferst du direkt die Begründung, warum das Einbehalten von Steuern kein Betrug ist.

 

 

Gerne wäre man selbst so ein toller Hecht (damit war Uli Hoeneß gemeint), der viel riskiert und dabei wenig auf Regeln gibt. Der macht, was geht, solange es geht. Und wenn er gegen die Wand fährt, egal - er hat es versucht.

 

 

Ja. Meine Hochachtung hat jeder, der gibt. Und der nicht dem Staat gibt

 

 

Zur Revision, auf die Hoeneß ja dann verzichtet hat:

 

Uli du bist ein Kämpfer, diese Handvoll Schergen schaffst du schon.

 

 

Man beschwert sich über hohe Steuern und über eine unendliche Doppelsteuer (das Beispiel mit der Kneipe).

 

Die Gleichen Kommentatoren sind es auch, die im Internet nach einem starken Sozialabbau schreien. ALG II soll doch, wenn denn überhaupt, nur noch zeitlich begrenzt ausgezahlt werden. Danach soll ein Arbeitsloser sehen, wo er bleibt.

 

Letztendlich verlangt man eine radikale Verschlankung des Staates, sodass die Steuerhöhe drastisch gesenkt werden kann. Ausreichende Krankenversorgung, gerne, solange der Patient sich dieses leisten kann. Gesetzliche Rentenversicherung wird ja noch geduldet, aber doch bitte keine Zuschüsse aus der Steuerkasse. Reicht der Rentenbeitrag nicht aus, muss eben die Rente gekürzt werden. Reicht die Rente dann nicht zum Leben aus, kann das kein Problem der Gemeinschaft oder gar der Besserverdienenden sein.

 

Schulen? Warum nicht privatisieren. Fast 1/3 der Länderhaushalte geht alleine für Bildung drauf.

Feuerwehr, Trink- und Abwasser, Verantwortung für den Straßenzustand, warum nicht alles privatisieren. Dafür muss man doch keine Steuern oder Zwangsabgaben erheben

 

Und letztendlich heißt es: „Nicht der Reiche braucht den Armen, sondern der Arme braucht den Reichen. Also hat der Reiche auch zu bestimmen, in wieweit er den Armen unterstützen möchte – und zu welchen Gegenleistungen.

 

Der Ton der deutschen Tea-Party wird rauer. „Ihr braucht uns, wir brauchen euch nicht“, ist dessen Credo. Verantwortung für die Gesellschaft wird kleingeschrieben oder ganz aus dem Wortschatz gesrichen.

 

Die Gesellschaft bricht in diesem Land auseinander. Und man hat das Gefühl, dass immer mehr das auch so wollen.

 

Immer weniger scheinen zu kapieren, dass unser sozialer Frieden, der letztendlich auch den Wohlstand der Reichen und Vielverdiener sichert, daher rührt, dass der Masse und auch der Unterschicht ein menschenwürdiges Leben gesichert ist.

 

Wäre das nicht so, müssten die Reichen und Vielverdiener sich so abschirmen, wie in den Staaten, in denen der sozialer Frieden nicht so abgesichert ist. Will man das wirklich?

 

 

Zu der Buchbeschreibung: Der Irrglaube BGE

 

 

 

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