Das BGE und die verfluchte Wertschöpfung

In einem Blog, in dem sich wirklich fundamentalistische BGE-Befürworter tummeln, hat man mir, da ich so extrem gegen das BGE bin und ich eben davon überzeugt bin, dass das BGE nicht funktionieren kann, folgende Frage gestellt (mit „Er“ bin ich gemeint).

 

 Er möchte mir doch bitte erklären, welche Werte für die Volkswirtschaft z. B. in der Werbebranche geschaffen werden. Oder das Jahresgehalt eines Top-Managers, Fussballers, eines Michael Schuhmacher, welche Werte haben diese Menschen geschaffen? Die Liste ist beliebig erweiterbar. Wertschöpfung… gleich Null!

Der gesamte Finanzsektor schafft keine Werte, aber er “produziert” im Sekundentakt mehr Geld als viele Staaten im Jahr “erwirtschaften”.

 

 

Und hier erkennt man schon ein Grundproblem dieser BGE-Befürworter. Sie erkennen einfach nicht die wirtschaftlichen Zusammenhänge, bzw. was eben wirtschaftlich nicht zusammengehört.

 

Es kommt nicht darauf an, ob die Werbebranche Werte schafft oder nicht. Es ist nicht die Frage, ob Sie eine Wertschöpfung bringt. Die Werbebranche, wenn sie es richtig macht, erzeugt für den Kunden eine Wertschöpfung und wird, im Vorwege, für diese Wertschöpfung bezahlt. Sie leistet für einen Kunden etwas, woraus der Kunde eine Wertschöpfung gewinnt. Zumindest hofft es der Kunde.

 

Es stellt sich auch nicht die Frage, welche Werte ein Michael Schumacher gebracht hat. Solange die halbe Welt vor der Glotze gesessen hat, hat die Formel I eine Wertschöpfung mit Michael Schumacher erzielt und daraus dann Herrn Schumacher bezahlt. Wenn die Masse denn entsprechend Gebühren bezahlen möchte, egal ob an die GEZ oder Pay-TV, um Schuhmacher sehen zu können und damit das Geld für das Gehalt von Schumacher zusammenkommt, ist es so.

 

Auch ein Top-Manager bekommt sein Gehalt aus einer Wertschöpfung. Zumindest, wenn die Firma, für die er arbeitet, Gewinn abwirft. Ob die Höhe der Summe, die der Top-Manager aus der Wertschöpfung erhält, angemessen ist, ist eine ganz andere Frage und hat nichts mit dem Thema „BGE“ zu tun.

 

Ein BGE aber macht es eben genau umgedreht. Es wird Geld herausgegeben, ohne dass auf der andern Seite Werte geschaffen wurden. Da Geld aber letztendlich nur den Gegenwert einer Leistung darstellt, selbst aber keinen eigenen Wert hat (solange es nicht aus Goldmünzen besteht, oder durch Goldreserven gedeckt ist), hat es mit einem Gehalt von Michael Schumacher oder eines Top-Managers nichts zu tun.

 

Zu dem zweiten Teil der Frage, dem Finanzsektor.

 

Genau, weil das so ist, wie in der Frage beschrieben, hat es z.B. den Finanzcrash von 2008 gegeben. Runde 30 Jahre ging es gut. Bis es knallte. Es gibt noch eine riesige Derivatenblase, die viel größer ist, als die Blase, die 2008 geplatzt ist. Das wird so lange gut gehen, so lange man in diese Blase immer mehr hineinsteckt, als man wieder herausholen will. Möchte aber irgendjemand mal aus dieser Blase etwas zurückhaben wollen, und er kann nichts bekommen, da nicht genug nachgeschoben wurde, geht alles genauso hoch, wie es 2008 passierte. Nur dass der Knall viel größer sein wird.

 

Das ist wie mit einem Kredit. Sie können immer wieder einen neuen Kredit bekommen. Und sollte ein Kredit fällig sein und Sie können diesen durch einen neuen Kredit auslösen, können Sie weiterhin wunderbar leben. Mit viel Glück, bis zu ihrem Lebensende. Kritisch wird es erst, wenn jemand einen Kredit zurückhaben möchte, und sie können nicht für die entsprechende Summe einen neuen Kredit bekommen, um den alten Kredit zu begleichen. Dann platzt dieser Kredit und alle anderen Kreditgeber wollen auch ihr Geld zurückhaben. Und schon ist es vorbei mit Ihrem schönen Leben und die meisten Kreditgeber werden dumm aus der Wäsche schauen, weil kein Geld für sie da sein wird.

 

Das mag alles nicht sehr schön sein. Aber es ist kein Argument für ein BGE. Es hat nicht einmal etwas mit dem Thema BGE zu tun.

                        

                                 Zu der Buchbeschreibung: Der Irrglaube BGE

 

 

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