Einer von meinen Träumen

Ich hatte letzte Nacht mal wieder einen Albtraum. Seit das mit Carola passiert ist habe ich eigentlich fast jede Nacht einen Albtraum. Normalerweise wache ich dann immer plötzlich auf und finde mich nicht gleich zurecht, da der Albtraum so plastisch war, dass ich einen Moment lang glaube, er ist real. Aber am nächsten Morgen kann ich mich dann nur noch daran erinnern, dass ich einen Albtraum hatte. An den Traum selbst kann ich mich nicht mehr erinnern.

 

So erging es mir auch letzte Nacht. Wobei ich mich zwar auch heute Morgen nicht an den Traum im Einzelnen erinnern konnte, aber doch worum es sich drehte.

 

Ich habe von dem Video geträumt, dass ich vor ein paar Tagen, von YouTube geholt, bei Google+ hineingestellt hatte. Ein Video, dass die Erwachsenen aufrief nicht wegzuschauen, wenn sie mitbekommen, dass ein fremder Mann ein kleines Mädchen anspricht und es mit in einen abgelegenen Waldweg oder ähnlichem zerrt.

 

Ich war von der Reaktion bei Google+ etwas – und ich muss sagen negativ – überrascht.

 

Zwei Google+ Besucher haben sich sehr drastisch geäußert. Der eine forderte die Todesstrafe für Kinderschänder, der andere zitierte ein Lied, das ich nicht kenne, von einer Band, die ich nicht kenne, die für Kinderschänder „Schwanz ab“ forderten.

 

Nun mögen diese Einstellungen sehr drastisch sein, sind aber emotional zumindest nachvollziehbar, obwohl ich selbst gegen die Todesstrafe bin und kastrieren sicher auch nicht zu einer zivilisierten Gesellschaft passt.

 

Erschüttert war ich aber von einem dritten Google+ Besucher, der sich zu dem Video nicht äußerte, sich aber über diese „Stammtischparolen“ sehr negativ ausließ. Auf den Hinweis, dass seine Kritik doch sehr einseitig sei, kam zur Antwort, dass man zwar gegen Kindesmissbrauch sein kann, aber gegen solche Stammtischparolen sein kann – und sein muss.

 

Diese Differenzierung verwirrt mich ein wenig. Gegen „Stammtischparolen“ wie Todesstrafe für Kinderschänder oder „Schwanz ab für Kinderschänder“ kann man also nicht nur sein, sondern muss man es auch.

 

Gegen Kindesmissbrauch selbst kann man zwar sein – muss man aber anscheinend nicht.

 

Und während ich das hier schreibe, fallen mir auch Details meines Traumes wieder ein.

 

Da kleine Mädchen aus dem Video wird von dem Mann aus dem Video ins Gebüsch gestoßen. Zwei Männer sehen dass, schauen vorbildhaft nicht weg, sondern retten das Mädchen und wollen dann den Mann als Strafe kastrieren. Darauf stürzen sich noch mehr Männer auf diese Dreiergruppe, retten den bedrohten Kinderschänder, steinigen die beiden Männer, die das kleine Mädchen gerettet haben, und fallen dann gemeinsam über das Mädchen her, wobei einer der Männer, der auch bei der Steinigung aktiv war, sich an dem Kindesmissbrauch nicht beteiligte, sondern nur zusah.

 

Er beteiligte sich nicht daran, weil er gegen Kindesmissbrauch ist. An der Steinigung der beiden Männer, die zuerst das Kind gerettet haben, hatte er sich nur beteiligt, weil man zwar gegen Kindesmissbrauch sein kann, aber gegen Leute, die für solch ein Vergehen die Todesstrafe oder die Kastrierung verlangen, sein muss.

 

 

Kein Wunder, dass ich bei so einem Traum schweißgebadet wach geworden bin. Aber ich fand die Einstellung des dritten Kommentars bei Google+ wirklich erschreckend. Ich dachte nur nicht, dass mir diese Einstellung bis in meine Träume verfolgen würde.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0